1. Juli 2011

Wow!

In einem mehrsprachigen Land wie der Schweiz ist es alltäglich, dass in Radio- und Fernsehbeiträgen Personen zu Wort kommen, die eine fremde Sprache sprechen. In Deutschschweizer Medien wird in der Regel zunächst der Originalton gesendet, und danach in indirekter Rede übersetzt.
 
Das erlaubt es, die ursprüngliche Aussage mitzuverfolgen und - so weit es die eigenen Sprachkenntnisse zulassen - vorweg zu verstehen. In österreichischen Medien erfolgt die Übersetzung oft vor dem Originalton, was das Verstehen zusätzlich erleichtert. Im Radio oder Fernsehen der französischsprachigen Schweiz dagegen ist der Originalton leider in der Regel überhaupt nicht zu vernehmen. Dieser wird durch die Übersetzung - in direkter Rede - weitgehend überblendet, so dass eine Art schlechte Filmsynchronisation entsteht. Dabei werden sogar emotionale Stimmschwankungen übernommen (oder gelegentlich substituiert). Den bisherigen Höhepunkt erlebte ich gestern Abend, als im Rahmen eines Filmberichts eine Person bei der Besichtigung eines Hauses immer wieder staunend «Wow!» von sich gab, und vom «Übersetzer» jedes Mal synchron nachgeäfft wurde. Wüsste allzu gerne, was passiert, wenn einmal einer rülpst bei der Befragung oder noch zweifelhaftere Verdauungsgeräusche von sich gibt.

1 Kommentar:

  1. ..... naja, sind wir froh, dass es ned so wie in polen is'.....
    ..... haste schon ma' polnische synchronisation gesehen, respektive gehört.....?
    ..... is' einfach erklärt.....: ..... eine stimme, möglichst emotionslos, spricht erklärend und zumeist in dritter person und wird total über den originalton gelegt, auch bei mehreren personen (..... auch beim unterhaltungsfilm.....!), nein, eigentlich alle, werden vom gleichen synchronsprecher gemacht.....

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