30. Juni 2011

Frauenfeindlich?

Ich habe nicht nur eine böse Zunge. Ich kann sie auch nur schlecht im Zaun halten. Und da sich bekanntlich neckt, was sich liebt, sind gelegentlich Frauen das Opfer meiner Sprüche.


So am vergangenen Sonntag, anlässlich eines Besuchs in Appenzell. Auf Twitter bemerkte ich, selbst ich müsse einräumen, dass die Einführung des Frauenstimmrechts Land und Leuten offenbar keinen nennenswerten Schaden zugefügt habe. Oder gestern Abend, als ich in einem Tweet die Befürchtung äusserte, mein Fernsehen könnte kaputt sein, weil ich darin Frauen Fussball spielen sehe.

Dabei habe ich gar nichts gegen Frauen. Bin sogar überzeugt, dass Gottes zweiter Versuch bei der Erschaffung des Menschen der gelungenere von beiden war. Und dass das nicht blosses Gesülze ist, lässt sich historisch beweisen: Ende Januar 1971 wurde ich zwanzig Jahre alt und erhielt das politische Stimmrecht. Und bereits Anfang Februar, also kaum eine Woche später, führte ich in der Schweiz auf eidgenössischer Ebene das Stimmrecht ein. Zugegeben, nicht ganz allein. 66% der abstimmenden Männer haben mir geholfen. Doch nicht jeder kann von sich behaupten, bereits bei seinem ersten Gang zur Urne einen derart epochalen Entscheid gefällt zu haben.

Über dessen Folgen werde ich gelegentlich ein anderes Kalenderblatt beschreiben.

9 Kommentare:

  1. Du wolltest sagen:
    "..., dass Frauen das Meisterstück der Göttin nach ihrem ersten Probelauf waren", oder??? ;-)

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  2. Ich hatte auch den Eindruck, dass beide deiner Tweets eher die typisch männliche Sicht - gut in einem Fall: die typisch schweizerisch-männliche Sicht - ironisch aufgriffen: 'Oh ich Mann, was bin ich ein Trampel, Frauen so etwas abzusprechen.'

    Und selbst wenn, geht Gleichberechtigung nicht davon aus, dass wir uns auch über Frauen lustig machen dürfen? Oder heißt es, dass wir nur noch über Männer Witze machen, natürlich nur heterosexuelle Männer europäischer Herkunft ohne Krankheiten oder Behinderungen?

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  3. @Dierk Haasis
    Ob wir uns über Frauen lustig machen dürfen oder nicht. Hauptsache wir tun es!

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  4. "Dabei habe ich gar nichts gegen Frauen."

    Solange sie dabei weiblich aussehen. Und nicht Fußball spielen. Und hinterm Herd stehen. Verzeihung, aber es ist keineswegs eine epochale Meisterleistung, für ein Frauenstimmrecht abgestimmt zu haben, sondern eine Selbstverständlichkeit für alle, die allgemeine Menschenrechte auch nur im Ansatz achten. Das war auch schon 1971 so.

    Zum Thema Fußball/Frauenfußball kann ich nur Dieter Nuhr zitieren: "Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man MUSS nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten".

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  5. Es fällt mir immer wieder auf, dass Dieter Nuhr - und speziell DIESE Einlassung des Entertainers - immer von Leuten angeführt wird, die sich selbst nicht dran halten.

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  6. Keine Ahnung woran das liegt, ich kann in diesem Kalenderblatt nichts frauenfeindliches finden. @fel_ch verteilt seinen Humor und seinen Neck im Allgemeinen doch recht gerecht und liebevoll. Was uns Frauen erlaubt, zurückzunecken, gell? Und: ich danke den Männern, die damals ja gestimmt haben weil auch sie wussten, dass das Frauenstimmrecht selbstverständlich ist.

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  7. Hallo Herr Felber,

    "die Fresse halten" Sie bitte nicht, wo ich Sie und Ihre interessante und geistreichen Beiträge hier und auf Twitter gerade erst entdeckt habe.

    Dierk und Sandra ist nichts mehr hinzuzufügen, ausser vielleicht, dass man wenigstens den Mumm hat, nicht anonym zu schreiben, wenn man schon die "Fresse aufreisst".

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