2. Juli 2010

Wenig Aufregung um Fichen



Vor zwanzig Jahren hat in der Schweiz die sogenannte Fichen-Affäre beinahe eine Staatskrise ausgelöst. Ich verstand die kollektive Hyperventilation schon damals nicht und verlangte nicht einmal Einsicht in meine eigene Fiche, obwohl ich vermutlich als einer der ersten - im Jahre 1971 schon - von meiner Registrierung als Staatsfeind erfahren hatte.


Seit dieser Woche wissen wir offiziell, woran eigentlich nie ein Zweifel bestehen konnte: Der Staatsschutz tut immer noch, was Staatsschützer eben tun, und hält sich dabei nicht einmal an das Gesetz. Letzteres wird zu Recht moniert. Ansonsten aber nehmen die Menschen die erneute Anhäufung von Fichen in Amtsstuben erstaunlich gelassen. Die Welt hat sich verändert in den vergangenen zwanzig Jahren. Heute registriert man sich selber täglich von Neuem auf allen möglich Seiten des Weltweitenwebs und hinterlässt dort auch sonst noch einiges an Spuren. Und für empörtes Hyperventilieren hält man fürstlich besoldete professionelle Datenschützer, sie sich bevorzugt mit Google anlegen...
fel.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen