11. März 2010

Zwei Ausrufezeichen



Die Operation ist gut verlaufen. Doktorseidank. Erstmals in meinem Leben sehe ich ohne Brille oder Linse um einiges weiter als 20 Zentimeter richtig scharf. Auch wenn ich für grössere Distanzen eine Brille benötigen werde, erlebe ich im Nahbereich ein völlig neues Lebensgefühl. Dass ich mich richtig sehe im Spiegel beim Rasieren, ist zwar kein Gewinn, aber gewöhnungsbedürftig. Heute Morgen jedenfalls fiel ich immer wieder in die alte Gewohnheit zurück, die  Augen zu schliessen und - als blinder Barbier gewissermassen - mit der linken Hand tastend nach verbliebenen Bartstoppeln zu suchen. Wie viel mehr Lebensqualität mir mein neues Sehen auch nach dem Rasieren im Alltag verschafft, beginne ich erst allmählich zu begreifen. Verständlicherweise wird mir jetzt die Frage gestellt, warum nicht schon viel früher operiert wurde. Die Antwort ist die: Der Eingriff erhöht bei meiner Veranlagung das Risiko, dass es auch am linken Auge zu den gleichen Netzhautschäden kommt, die bereits meinem rechten Auge die Lesefähigkeit genommen haben. Darum folgte ich dem Rat des Arztes und liess die Operation erst machen, als ohne diesen Eingriff längeres Lesen gar nicht mehr möglich war. Jetzt hoffe ich ganz fest, dass die befürchteten Folgeschäden ausbleiben. Drückt mir die Daumen, das hat schon einmal geholfen Ausrufezeichen.
fel.


PS:  Dass die Augenklinik des Luzerner Kantonsspitals einen hervorragenden fachlichen Ruf geniesst, ist allgemein bekannt. Als Patient füge ich bei, dass die menschlichen Qualitäten beim pflegenden wie beim ärztlichen Personal der grossen medizinischen Kompetenz der Klinik in nichts nachstehen. Danke für Beides Ausrufezeichen.

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