19. Februar 2010

Gratis - aber nicht für mich

 
«Rechtsprechung (gratis)» – so steht es auf der Webseite des Bundesgerichts. Nicht nur billig wie beim Jakob oder immer günstiger wie bei Denner. Nein schlicht gratis. Was allerdings bei anderen Gerichten auch so, aber selbstverständlich ist. Doch davon wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Darüber schweigt der Gentleman und ... schmunzelt. Und freut sich auf den angekündigten neuen Internetauftritt des höchsten Gerichts.

Gratis gibt es auch Kreditkarten, aber leider nur für andere. Ich zahle für meine beiden Karten in edelmetallenen Farben seit Jahren eine satte Gebühr. Zudem setzen sich Flugmeilen an auf meinem Konto. Zweiter Nachteil dieser Karten ist, dass sie weder die Cumulus-Karte von Migros noch die Supercard von Coop ersetzen, die ich nicht auch noch in mein Portemonnaie stecken mag.

Was lag da näher, als die bestehenden Kreditkarten durch die Gratiskarten von Migros und Coop zu ersetzen, welche die Punktesammelnummern schon enthalten? Doch schön wär's gewesen. Ich bin offensichtlich nicht kreditwürdig. Dabei wird die Kreditkarte der Migros von jener englisch klingenden Bank herausgegeben, deren Kunde ich seit Jahrzehnten bin und die mir immer wieder einen credit-now in astronomischer Höhe andrehen wollte. Und die neue Supercard von Coop wird ausgerechnet durch die Bank herausgegeben, von der meine bestehenden zwei Karten stammen. Doch obwohl ich jede Kreditkarten-Rechnung pünktlich zahle, gibt es keine Supercard für mich.

Damit kann ich weiterhin nicht punkten bei den Grossverteilern, womit diese aber vermutlich leben können. Mir dagegen stinkt es, dass ich alle paar Jahre partout irgendwohin fliegen muss, nur um die angesammelten Flugmeilen loszuwerden. Das Fliegen selbst ginge ja gerade noch und ist rechtlich kaum zu beanstanden, da die Transportbestimmungen der Tierschutzgesetzgebung auf Menschen nicht anwendbar sind. Die ganze Prozedur vor dem Abheben dagegen mit unendlichem Warten und hochnotpeinlichen Kontrollen verletzt aus meiner Sicht das Grundrecht auf Menschenwürde und ist als Strafe für simple Kreditunwürdigkeit von verfassungswidriger Härte.


fel.

PS: Quasi in letzter Minute gerettet hat mich schliesslich meine Hausbank, deren Kreditkarten umsatzseidank auch gratis sind. Statt fliegen muss ich jetzt allerdings ins Museum!

1 Kommentar:

  1. … damit ist das Gerücht entkräftet, NZZ-Mitarbeiter müssen ihre Bankbeziehungen über die UBS pflegen! ;)

    AFAIK kann man mit Raiffeisen-Kreditkarten übrigens zumindest Superpunkte sammeln. Fragen Sie doch mal Ihren Bankster!

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