30. Mai 2012

M wie Budget oder billig

Unter dem Billig-Label M-Budget verkauft der Schweizer Grossverteiler Migros zahlreiche erstaunlich gute Produkte. So etwa als einziger Anbieter ein Mobilfunk-Abonnement, mit dem man auf dem qualitativ hochstehenden Swisscom-Netz surfen kann und trotzdem nicht zum Swisscom-Stundentarif telefonieren muss. Dass trotz guten Produkten der Billig-Touch doch nicht ganz verloren geht, dafür sorgt das Personal, wie ich heute feststellen musste, als ich für meine Frau ein solches Abonnement abschliessen wollte.


Vor einigen Wochen hatte ich mein eigenes Handy von Sunrise zu M-Budget gewechselt, was mich samt Antrag auf Nummer-Portierung keine zehn Minuten gekostet hatte. Heute dauerte es genau 66 Minuten, wie sich anhand des Park-Tickets nachweisen lässt. Der erste Verkäufer war sichtlich geschockt, als er erfuhr, dass ich ein Mobilfunk-Abonnement benötigte und weder Staubsauger noch Elektrozahnbürste kaufen wollte. Und als ich sah, wie er sich mit dem Computer anstellte, schwante mir Übles. Selbstverständlich lachte ich höflicher Mensch nicht, als er nach einem ersten Eintippen aller erforderlichen Daten die Augen aufriss und seufzte: «Jetzt ist alles weg!»

Insgesamt wurden die Daten von sich abwechselndem Personal mindestens vier Mal eingegeben, weil immer wieder etwas fehlte oder nicht richtig war. Auf dem letzten Ausdruck stand dann plötzlich statt der vier Mal richtig eingegebenen Adresse eine mir völlig unbekannte Anschrift in Steffisburg. Das allerdings war vermutlich nicht ein Handling-Fehler des Personals und konnte denn auch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Nach einem Anruf des Personals bei Swisscom wurde die Adresse schliesslich auf den von mir unterzeichneten Dokumenten von Hand berichtigt. Ob das auch vom System zur Kenntnis genommen wurde, dürfte sich in den kommenden Wochen weisen.

Muss mir nun ernsthaft überlegen, künftig den Ratschlag einer Arbeitskollegin zu befolgen, der ich heute mein Leid klagte. Wenn ich mich schon unbedingt an M-Budget-Produkten delektieren wolle, meinte sie, soll ich mich doch besser an Wurstwaren halten.

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