23. Mai 2011

Schweinerei

Wo Schwein drauf steht, kann eine Schweinerei drin sein. Das weiss ich seit gestern. Gerochen hat der Rollschinken zwar zunächst lecker wie immer. Doch gegen Ende der Garzeit trat an einer Stelle eine weissliche Masse aus, deren Konsistenz irgendwo zwischen Zahnpasta und Kaugummi anzusiedeln war.

Beim Anschneiden zeigte sich dann, dass die unappetitliche Paste aus des Schinkens Mitte quoll. Und nach dem Anschnitt war es auch mit dem feinen Duft vorbei. Ob das Ganze gesundheitsschädlich gewesen wäre oder unbedenklich hätte verzehrt werden können, bleibt eine müssige Frage. Sehenden Auges und riechender Nase kann so etwas niemand essen. Doch was tun in solcher Situation? Die Schweinerei irgendwo zwischenlagern und nach dem Wochenende zurückbringen kostet eine Stunde Arbeitszeit plus 15 Autokilometer und bringt höchstens die Rückerstattung des Kaufpreises von 20 Franken. Also gleich entsorgen und mit knurrendem Magen ins Bett...

Es sind viele tausend einzelne Produkte, die ich jährlich einkaufe bei den drei grossen Schweizer Detailhändlern. Und wirklich ungeniessbar ist selten etwas. Das letzte Mal war es an Ostern vor zwei Jahren ein allzu lang schon toter Fisch, der trotz seinem manierlichen Aussehen tierisch roch. Rein statistisch besehen lässt sich also nicht gross jammern. Verdammt ärgerlich sind solche Ausfälle im Zwei-Jahres-Rhythmus aber trotzdem. Umso mehr als Schinken und Fisch beide ausgerechnet von dem Grossverteiler stammten, der immer ein M besser sein will.

3 Kommentare:

  1. Le principal et même unique avantage de l'histoire, c'est la perte de poids. Merci cher grand M.

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  2. ... wenn das Fleisch anfängt zu riechen sollte man sich auch mal wieder grundsätzliche Fragen zum Fleischverzehr stellen. Wer im Supermarkt Fleischprodukte aus der Massenfertigung kauft, der darf sich einfach nicht wundern wenn dabei etwas Wundersames auf- oder austritt.

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  3. Darf ich mitfrusten?

    Ohne einen bestimmten Grosshändler im Visier zu haben (aber meine Follower und/oder Friends wissen schon, für wen mein Herz schlägt), noch ne Tatsache, die mich ziemlich regelmässig zum Nachdenken bringt; leider nicht besonders nachhaltig (aber vermutlich kann man ja eh nichts ändern):

    Lebensmittel auf Getreidebasis, resp. Getreide an sich, lebt regelmässig schon vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums; dabei kommt es nicht drauf an, ob das Getreide Bio und in einer Kartonbox verpackt oder konventionell und in einem Plastiksack verpackt ist (solange es z.B. kein preboiled Reis ist). Reis auf ein Jahr zu datieren, find ich ja an und für sich schon komisch; trocken gelagert hält der (gefühlt) ohne Qualitätseinbussen sicher länger, aber eben: das Leben bildet sich schon viel schneller. Und lohnt es sich dann, die Viecher (mit dem Getreide) aufzubewahren und das nächste Mal in der Filiale erst jemanden zu suchen, der sich für Kundenservice zuständig fühlt, um dann den Warenwert ersetzt zu bekommen (und evtl. als kleinkarriert zu gelten)?

    Abgesehen davon: fliegen Getreidemotten in der Gegend rum und der Besuch macht sich so seine Gedanken...

    Schlage vor: @fel_ch Du besorgst Getreide und ich das Fleisch und dann kochen wir mal ;-)

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