14. Mai 2011

Achtungsträger

Die Allensbacher Berufsprestige-Skala 2011 zeigt Bemerkenswertes. Dass Arzt und Krankenschwester mit 82% und 67% am meisten Achtung geniessen, das war zu erwarten. Dass aber an dritter Stelle bereits die Lehrer stehen, überrascht zumindest aus Schweizer Sicht.

Am wenigsten Achtung geniessen zurzeit in der deutschen Gesellschaft sicher nicht unerwartet die Banker. Warum sie die Schlusslaterne allerdings gemeinsam mit den Fernsehmoderatoren tragen, scheint weniger einleuchtend. Zumal die Journalisten sich gegenüber früheren Jahren wider alle Logik deutlich verbessert haben und wieder von 17% der Befragten als geachtete Berufsgruppe genannt wurden.

Pfarrer und Geistliche erscheinen aus meinem - allerdings theologisch vorbelasteten - Blickwinkel als Vertreter ihrer Institutionen mit 28% deutlich überbewertet. Da sie allerdings früher nahezu 50% erreichten und gleich nach den Ärzten genannt wurden, scheint doch eine Korrekturbewegung im Gange zu sein. Schwierig zu interpretieren ist schliesslich die Tatsache, dass sich auf dem zweitletzten Rang mit je 6% Politiker und Buchhändler finden. Haben die Deutschen nun zu ihren Buchhändlern so wenig vertrauen wie zur Politik? Oder geniessen vielmehr Poltiker in Deutschland ebenso grosses Ansehen wie der Buchhandel?

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