2. Mai 2011

Weisses Spitzchen

Wenn ich von meinem Balkon nach Süden blicke, sehe ich einen Teil der ganzjährig mit Schnee bedeckten Berner Alpen. Gegen Osten werden sie von den Sachsler Bergen verdeckt bis auf ein kleines weisses Spitzchen, das links vom Güpfi hervorlugt. Seit
vielen Jahren möchte ich wissen, welchen Berges Spitze ich da sehe, doch ist das von blossem Auge nicht auzumachen. Alpinisten nannten mir ein halbes Dutzend Namen, die in Frage kommen könnten. Einer versuchte, es mit Karte und Kompas auszumachen. Andere peilten mit dem GPS. Eine sichere Diagnose resultierte nie. Einer trug sich gar mit dem Gedanken, den Berg ganz einfach und direkt mit dem Helikopter anzufliegen.

Hätte mir vor einer Woche jemand gesagt, auch für dieses Problem gebe es eine Android-Applikation, hätte ich mich wohl tot gelacht. Doch es gibt sie allen Ernstes und nennt sich «peakfinder powered by Schweizer Alpen-Club SAC». Man braucht lediglich via GPS die eigene Position zu ermitteln und allenfalls auf der Karte von Hand zu ajustieren. Danach erscheint auf dem Bildschirm für den jeweiligen Standort ein schwarz-weiss gezeichnetes 360-Grad-Panorama mit Namen und vielen weiteren Angaben der - bei gutem Wetter - sichtbaren Berge. Und das für jeden beliebigen Standort, nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und Slowenien.

Einziger Wermutstropfen: Als die App gefunden und installiert war, hatte sich mein weisses Spitzchen für Tage in Wolken gehüllt, so dass ich es nicht orten konnte. Erst heute lichtete sich das Gewölk, so dass ich den dem Wetter entrissenen Berg - nomen est omen - endlich als Wetterhorn (sic) identifizieren konnte.

Kleine Anregung an den Entwickler: Warum nicht bei einer der kommenden Versionen eine Option einbauen, die es erlaubt, auf dem Touchscreen störendes Gewölk mit dem Finger beiseite zu schieben?

2 Kommentare:

  1. > PeakFinder 2.0: störendes Gewölk mit dem Finger beiseite zu schieben

    Ich arbeite daran. Allerdings kann ich diese Funktion nicht zum selben Preis anbieten.

    Freundliche Grüsse
    Fabio Soldati

    AntwortenLöschen
  2. Da zahlen wir doch gerne einen Euro drauf!

    AntwortenLöschen