18. September 2010

Flitzer mit Hosen

Ein Flitzer will Aufmerksamkeit erregen, indem er sich nackt zeigt. Er käme nie auf den Gedanken, sich eine Hose überzuziehen. Genau so aber verhält sich ein Twitterer, der seine Tweets schützt, so dass sie erst nach einer positiv beantworteten Anfrage gelesen werden können. Wer twittert tut das, damit sein Gezwitscher gehört wird. Und wer sich nur an ausgewählte Kreise wenden will, verwendet SMS oder ein Chat-Programm.

Und doch gibt es etliche, die ihre Tweets schützen. Ich verstehe das nicht, und vor allem werde ich keinem je folgen können. Denn ob ich jemandem auf Twitter folge, hängt von seinen Tweets ab. Und wenn ich die nicht lesen kann, dann lass ich es eben. Das Ganze kommt mir vor wie einer, der mit einem Schild durch die Strassen rennt, auf dem steht: «Ich bin ein Flitzer, ihr müsst mir nur die Hose runter ziehen!»

11 Kommentare:

  1. So, so wir sind also alle Flitzer ;-)

    Ganz liebe Grüße in die Schweiz

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  2. Ich benutze Twitter zum schnellen Austausch mit meinem Ehemann, quasi von PC zu PC bzw. von Büro zu Büro. Diese Schnelligkeit und Einfachheit sehe ich bei keinem Chat-Programm.

    Daher schütze ich meine Tweets, denn nicht jeder Kollege muss meine Wunschliste fürs Abendessen wissen oder unserem Liebesgeflüster lausen.

    Fazit: Ich muss Ihnen als treue Followerin das erste Mal widersprechen.

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  3. P.S. Es muss im zweiten Absatz natürlich "lauschen" anstatt "lausen" heissen - ein Tippfehler von fast Freud'schen Ausmasse! :-)

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  4. @Anonym:
    Es leuchtet ein, dass Wunschlisten und Liebesgeflüster nicht allgemein zugänglich sein sollen. Ab er dafür gibt es doch die Funktion DM in Twitter!

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  5. wir sind auch immer wieder befremdet wenn uns menschen folgen, die wir dann um erlaubnis fragen sollten, ob wir... so exklusive tweets lassen wir dann da wo sie sind, im verborgenen.

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  6. Hallo Markus

    Jeder braucht Twitter auf andere weise. Es gibt solche die wollen nur für ihre liebsten Bekannten zwitschern oder ihre gedanken nur mit vertrauten personen teilen. Früher war dies ebenfalls die einzige möglichkeit um sich von SPAM follower zu schützen.
    Was ist daran so falsch?

    Ich liebe Dienste die so konfigurierbar sind wie Twitter. That's the beauty of it. :-)

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  7. Daran ist nichts falsch. Mich nervt aber, wenn jemand mir folgt, nach einem Tag entfolgt (wohl weil ich nicht zurückfolge), dann wieder folgt etc. etc.

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  8. Ich denke, es kommt wirklich auf den Nutzungszweck an. Wenn ich meine Tweets schütze, ist der Followerkreis natürlich kleiner, aber ich weiß genau, wer da mitliest. Da kann ich mir die verschiedensten Nutzungsszenarien vorstellen. Dazu kommen die, die vielleicht nur ab und zu was twittern, die sich aber vor allem angemeldet haben, um anderen folgen zu können und zu lesen, was die so schreiben. Twitter ist vielseitiger als wir denken...

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  9. Solange ein solcher Flitzer mit Hosen nicht erwartet, dass ich ihm auch folge, mag das ja gehen. Aber Öffentlichkeitsarbeiter mit nicht vorhandenen, aber geschützten Tweets (http://twitter.com/#!/fel_ch/status/32372334694240257) ist intellektuell schon etwas schwer verdaulich...

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  10. Die Ratte im Netz1. Februar 2011 um 10:54

    Bekannten Namen wird hinter her gewackelt, um auch berühmt zu werden und natürlich werden sie beklatscht, ihre schriftlichen Blähblasen für gut befunden. Hauptsache man wird vielleicht beachtet. Das diese Netzwerkpromis einen feuchten Dreck auf die Follower geben, wird einfach missachtet und hingenommen. Von diesen sozialen Netzwerkschmarotzern mussten wohl die Wenigsten eine Familie mit harter Arbeit durchbringen, in Wechselschicht als Leiharbeiter oder für einen Euro von der Arge verdammt. Aber so lange es genug Idioten gibt, die sich selber zum Follower Sklaven machen, macht sich der Twitter Account bezahlt und vor allem ist er kostenlos. Was da an Kohle gespart wird, möchte ich gar nicht wissen. Die meisten Menschen sind eben dumm und auch naiv genug den Netzwerkschmarotzern zu folgen, die das genießen und kräftig sparen. Ich kann nur empfehlen, diesen Namen nicht mehr zu folgen oder sie zu verlassen. Niemand wird berühmt, bekannt oder hat je die Chance darauf, nur weil er einem bekannteren Namen folgt. Sie profitieren kostenlos von Followern und diese sind ihnen im Grunde egal.

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  11. Ich kann mich dem Autor des Artikels nur anschließen. Auch mir erschließt sich kein Sinn von verschlüsselten Tweets.
    Privates Liebesgeflüster etc. kann man super bequem über Chatprogramme austauschen - dazu halte ich Twitter für überhaupt nicht geeignet.
    Twitter hat den Charakter eines Newsfeeds. Wenn ich bei einem Account nicht sehe, welche News das sind, folge ich nicht.
    Entsprechend klein ist der Kreis, der solche Tweets tatsächlich liest und streut - das ist eigentlich nicht der Sinn von Twitter.

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