4. März 2011

Nichts für Warmduscher



Lassen wir das mit dem Duschen im Zug. Ferien im Hotel heisst für mich: Duschen mit Duschgel und nicht bloss mit einem Stück Seife wie im wahren Leben. Dass ich mich dort mit karger Seife begnüge, hat mit einer frühen grünen Ader zu tun. Vor etwa dreissig Jahren einmal hatte ich hochgerechnet, wie viele Duschgel-Flaschen ich bis zu meinem mutmasslichen Lebensende leeren würde. Die Vorstellung von diesem Plastic-Berg liess mich zur Seife greifen. Inzwischen kann man Plastic wiederverwerten, und ich könnte ohne schlechtes Gewissen geliert duschen. Doch eigentlich möchte ich die Haptik der sinnlichen Berührungen mit den Seifenkanten gar nicht mehr missen.

Alles andere als sinnliche Gefühle verschafft mir die Dusche in unserem Hotel hier in Barcelona. Mitten im dampfenden Akt stellt sie sich für zwanzig Sekunden kalt. Und das immer wieder. Des Warmduschers Tag ist gelaufen.

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