Fast sechzig Jahre alt wurde ich, bevor ich das erste Mal in Deutschland länger Urlaub machte. Zugegeben mit einem kurzen Unterbruch für einen kleinen chirurgischen Eingriff und die Beschaffung eines neuen Smartphones in der Heimat.
Dabei habe ich mich ganz gut angefreundet mit diesem Schland. Nicht mit der einheimischen roten Rebsorte. Mit der kann ich ebenso wenig wie mit der weissen Schweizer «Königsrebe» Chasselas. Und die badische Küche ist zwar lecker, aber für eine tägliche Applikation etwas gehaltvoll. Wir ernährten uns daher vorwiegend beim Italiener und beim Türken, deren Weine mit uns kompatibler sind. Grossartig fand ich das Angebot an Radwegen und Bieren, und auch mit schönem Wetter knauserten sie nicht die vergangenen zwei Wochen. Revidiert habe ich schliesslich auch meine Meinung über das grosse D auf den Autos. Das stehe wohl für Dichter und Denker, aber sicher nicht für Dienstleister, meckerte ich jeweilen bei Kurzbesuchen im vergangenen Jahrhundert. Ab sofort erhält zumindest das Breisgau von mir auch das dritte D !
fel.
„Als ihm die Sache mit der Taube widerfuhr, die seine Existenz von einem Tag zum andern aus den Angeln hob, war Jonathan Noel schon über fünfzig Jahre alt, blickte auf eine wohl zwanzigjährige Zeitspanne von vollkommener Ereignislosigkeit zurück und hätte niemals mehr damit gerechnet, dass ihm überhaupt noch irgend etwas anderes Wesentliches würde widerfahren können als dereinst der Tod.“ Patrick Süskind, Die Taube
AntwortenLöschenLiebe Grüße in die Schweiz
die Sinneswandlerin