In geschriebenen Texten Ironie zu erkennen, ist nicht immer leicht. Ganz besonders, wenn man den Schreibenden nicht (gut) kennt. Das gilt noch mehr für Twitter, wo die Begrenzung auf 140 Zeichen die Kommunikation zusätzlich erschwert.
Doch im wirklichen Leben ist es vielfach nicht einfacher - selbst und gerade, wenn man eine Person sehr gut kennt. Das musste meine Mutter erfahren, als ich etwa zwölf Jahre alt war. Ein Landwirt rief an und teilte mir mit, meine Mutter könne die bestellten Kirschen nicht abholen, weil Krähen die ganze Ernte vernichtet hätten. Als meine Mutter nach dem Mittagessen den Autoschlüssel suchte, fragte ich scheinheilig, wohin sie denn gehe. Sie sagte: Kirschen holen. Ich sagte: du brauchst nicht zu gehen, wurde alles von den Vögeln gefressen. Sie ging doch und merkte erst auf dem Bauernhof, dass die ihr bestens bekannte Ironie ihres Sohnes für einmal keine gewesen war.
fel.
Aber auch bei Twitter, sowie im realen Leben, können Menschen manchmal Wundertüten sein...
AntwortenLöschenPS: Die Taube ist glücklich aus meinem Drucker heraus gekommen. Sie wohnt jetzt über meinem Schreibtisch, gleich neben der Eisbärenfamilie, die mein Sohn einst malte. Ich dachte mir, dort ist sie in guter Gesellschaft.
@Sinneswandlerin
AntwortenLöschenUnd die Ironie besteht darin, dass die Taube die Eisbärenfamilie (nicht) frisst?
@anonym
AntwortenLöschenDie Ironie besteht darin, dass eigentlich eine Flasche Wein bei mir zuhause ankommen sollte... ;-)
Und keine Angst, die Taube gehört jetzt, wie die Eisbären, zur Familie. Und wir fressen keine Familienmitglieder!
Liebe Grüße...