Als die Brauerei Cardinal in Fribourg im Jahre 1996 ein erstes Mal geschlossen werden sollte, regte sich grosser Widerstand, und schliesslich setzte die Romandie durch, dass «ihr» Bier weiterhin vor Ort gebraut wird. Seither ist Cardinals Mutter Feldschlösschen ihrerseits von der dänischen Carlsberg-Gruppe geschluckt worden. Und als heute Morgen erneut die Schliessung der Brauerei in Fribourg angekündigt wurde, schien das niemanden mehr aufzuregen. Achselzuckend verwies man auf die Globalisierung und meinte damit jene in der Brau-Industrie.
Mit dieser einher ging indes auch eine Globalisierung am Wirtshaustisch. Vor zehn Jahren noch konnte ich in Lausanne mein Lieblingsbier Cardinal in beliebigen Restaurants, Bars und Hotels trinken. Heute wird da fast überall Carlsberg und Heinecken ausgeschenkt. Parallel zur Konzentration der Brauereien in Europa hatte in der Romandie eine heimliche Nivellierung des Biergeschmacks stattgefunden. Allerdings auf tiefem Niveau, finde ich und freue mich darüber, dass wenigstens in meinem Stammcafé in der Innerschweiz weiterhin Cardinal vom Fass ausgeschenkt wird...
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