Die Urteile der Richter seien immer richtig, meinte der Vater des italienischen Schriftstellers Piero Calamndrei nach fünfzigjähriger Anwaltstätigkeit auf dem Totenbett. Wenn er einen Prozess gewonnen habe, sagte der Sterbende, dann sie das geschehen, weil sein Klient Recht hatte. Und wenn er einen Prozess verloren habe, dann eben, weil die Gegenpartei Recht hatte.
Mit dieser Einsicht konnte der alte Calamndrei offenbar ruhig sterben. Vielleicht könnte man aber auch besser leben mit solcher Einstellung. Zumindest im Umgang mit letztinstanzlich entscheidenden Richtern, die gewissermassen von Amtes wegen Recht haben. Befindet ein solches Gericht nämlich unter Einhaltung der Verfahrensregeln mit Mehrheitsbeschluss, dass Wasser aufwärts fliesst, dann hat der Kläger Recht, der solchen Blödsinn behauptet. Und wenn Recht bekommt, wer Recht hat, ist das Urteil nach calamandreischer Logik richtig. Auch wenn Wasser weiterhin abwärts fliesst.
fel.
Die Referenz zum Bundesgerichtsurteil, das vom aufwärts fliessenden Wasser ausgeht, erwarten wir gespannt...
AntwortenLöschenIm übertragenen Sinn müssten schon etliche helvetische Wässerlein aufwärts fliessen...
AntwortenLöschen