15. Mai 2010

Westside-Story



Seit Donnerstag haben mein Frau und ich für fünf Tage Ferien, und eigentlich wollten wir Velofahren in dieser Zeit. Doch da machte uns Petrus einen Strich durch die Rechnung. So stiefelten wir denn am ersten Tag durch ein paar Zürcher Museen und sparten dank Raiffeisens Museumspass eine Menge Eintrittsgeld. Am zweiten Tag erledigten wir liegen gebliebene Büroarbeiten und konnten noch weniger Geld ausgeben.


Das sollte sich heute ändern, denn es war Shopping angesagt im Berner Konsum-Tempel «Westside». Doch selbst da wollte niemand unser Geld. Als erstes erkundigten wir uns am Informations-Desk, in welchem Lokal der am Eingang angepriesenen Amici-Kaffee kredenzt werde. Die wussten nicht einmal, was das ist! Und als das geklärt war, beschied mir die Dame, der Kaffee sei überall gut. Wohl wissend, was das in dieser Gegend heisst, verzichteten wir. Stattdessen wollten wir bei melectronics ein paar längst fällige Einkäufe tätigen und an der einzigen Kasse bezahlen, die allerdings verwaist war. Wir warteten, und andere begannen auch zu warten, so dass immer mehr warteten, und schliesslich kam ein Verkäufer gemächlich daher geschlendert und bediente ohne zu fragen ausgerechnet den zuletzt gekommenen der wartenden Kunden. Als sich ein längeres Beratungsgespräch abzeichnete, setzten wir uns ungeöffneten Geldsacks in den nächsten Bus und liessen den übereifrigen Verkäufer die von uns an die Kasse geschleppten Geräte zurück in die Regale räumen.


Der gute Wille war da. Wir wollten die angeblich stotternde Wirtschaft etwas ankurbeln. Doch wenn keiner das Geld will, kann der grösste Verschwender nichts machen.
fel.


PS: In der Markthalle am Bubenbergplatz kamen wir dann doch noch zu einem köstlichen Amici-Kaffee, und alles andere ist ja nicht so wichtig.

2 Kommentare:

  1. haha... "der kaffee ist überall gut", diese art von antworten auf konkrete fragen bringen mich auch immer wieder ins grübeln. ich fragte kürzlich bei einer herausgeberin eines buches an, wie lange denn bitte der titel und der untertitel eines aufsatzes sein dürften (in anschlägen). ihre antwort: titel und untertitel sind ja immer etwa gleich lang. – auch gut, oder?

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  2. Vermutlich haargenau gleich lang wie die verschiedenen Kaffees im Westside gleich gut!Meistens soll durch solche Antworten nur die eigene Unwissenheit ausgeblendet werden...

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