Wenn es in Italien weniger regnet als anderswo, dann hat es mit dem Phänomen des Ombrellombrello zu tun. Sobald schlechtes Wetter angesagt ist, machen sie sich bereit. Und wenn die ersten Tropfen fallen stehen sie behängt mit Regenschirmen aller Art und Farben am strategisch richtigen Ort auf einer Strassenkreuzung und preisen ihre Ware an: «Ombrello?» Oder in der klassischen Variante nicht fragend, sondern insistierend: «Ombrellombrello!
In den Stadtzentren und vor allem in den touristisch belebten Gebieten, haben das Geschäft längst die von Donna Leon in ihrem Kriminalroman «Blutige Steine» liebevoll beschriebenen Vucumprà oder andere Immigranten übernommen. Am letzten Sonntag habe ich indes im Quartier Brera erlebt, dass es die echten italienischen Ombrellombrelli noch immer gibt, die nicht einfach ihre Ware feilbieten, sondern die Passanten in echte und meist witzige Verkaufsgespräche verwickeln. Und es hatte auch dieses Mal wieder gewirkt. Schon nach kurzer Zeit und längst bevor die Schirme ausverkauft waren, hörte der Regen auf. Wie es sich in Italien eben gehört.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen