2. November 2011
Zum Hörsaal verkommen
Eine öffentliche Urteilsberatung des Schweizerischen Bundesgerichts kann eine spannende und juristisch anspruchsvolle Angelegenheit sein. Sind Studenten anwesend, kann der Gerichtssaal aufgrund des professoralen Gehabes der Richter aber auch zum Hörsaal verkommen. Die darin aufkeimende Langeweile wird indes meist wieder aufgelockert durch mehr oder weniger muntere Einlagen mit Unterhaltungswert. So etwa heute, als ein Richter fragte, ob denn der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein Gericht sei, und mit treuherzigem Blick anfügte, es handle sich dabei um eine rhetorische Frage. Oder wenn am Schluss wie auch schon über drei verschiedene Anträge abgestimmt werden muss, und ähnlich wie im Quartierverein ein jeder besser als alle anderen zu wissen glaubt, wie dabei zu verfahren wäre.
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