21. Oktober 2011

Giulia

Giulia soll es also heissen, das Baby des französischen Staatspräsidenten. Ein sehr schöner Name, allerdings ein italienischer. Und das macht mich stutzig. Denn Frankreichs Sprachengesetz schreibt für alle Stadien des Vertriebs von Gütern, Produkten und Dienstleistungen zwingend den Gebrauch der französischen Sprache vor. Ob das generell auch für die Benennung von Kindern gilt, ist zwar fraglich. Die kleine Julia indes ist ohne Zweifel für den Einsatz in der bevorstehenden Kampagne um Sarkozys Wiederwahl als Staatspräsident gezeugt worden. Und dabei geht es ganz offensichtlich um den Vertrieb von Dienstleistungen. Folglich müsste das Wahlkampf-Maskottchen von Gesetzes wegen den französischen Namen Julie tragen. Wenn Sarkozy sie trotzdem auf den italienischen Namen Giulia tauft, bricht er das Recht. Zugute halten kann man ihm nur, dass es ein dummes Gesetz ist, um das er sich futiert.

1 Kommentar:

  1. Ich finde gerade die Schreibweise "Giulia" schön und immerhin hat das Kind auch italienische Wurzeln. Vermutlich gilt das Gesetz aber auch nicht für Kinder :-)

    Und selbst wenn, Politiker oder Staatsoberhäupter, die es mit dem Gesetz und der Verfassung nicht so ernst nehmen ist ja beinahe en vogue.

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