26. Juni 2011

Googles Grenzen

Im letzten Kalenderblatt war von der Nützlichkeit des Smartphones auf Reisen die Rede gewesen und auch davon, dass diese Nützlichkeit im Eimer ist, wenn es keinen tauglichen Internetzugang gibt. Zu den nützlichen Anwendungen gehört namentlich Google maps, dessen Brauchbarkeit allerdings nicht nur vom Netzzugang abhängt, sondern mit der Qualität der Google zur Verfügung stehenden Informationen steht und fällt.


So suchte ich während unseres Aufenthalts in Venedig letzte Woche die Osteria all'Antica Adelaida, die sich laut Google am Sestiere Cannaregio 3728 befindet. Angezeigt wird das Lokal indes auf der Karte nicht an der angegeben Adresse, sondern irgendwo in der Fortsetzung der Calle Racheta. Und zwar genau dort, wo sich die Osteria auch tatsächlich befindet. Verlangt man jedoch von Google eine Wegbeschreibung dorthin, führt er zu einem Ort weiter nördlich, an dem sich mit Sicherheit kein Restaurant befindet. Wir irrten gewaltig herum und fanden die gesuchte Osteria nur dank reinem Zufall. Später erst stiessen wir auf eine mögliche Erklärung für Googles Versagen. Der Sestiere Cannaregio, an dem sich die Osteria all'Antica Adelaida befinden soll, taucht nördlich des Canale Grande auf Google maps an allen möglichen Orten auf - allein auf obigem kleinem Kartenausschnitt ganze drei Mal. Und nur nebenbei bemerkt sei, dass auch die Vaporetto-Stationen praktisch vollständig fehlen. Doch Google soll sich nicht grämen: Mit derart schlechten kartografischen Voraussetzungen hätte weder Napoleon Moskau, noch Eisenhower die Normandie gefunden.

2 Kommentare:

  1. das verwundert mich gar nicht und ich behaupte, dass das in paris oder berlin nicht passieren würde. mit anderen worten: die daten, die google in italien bekommt, sind unbrauchbar. was sich mit meinen wenigen, aber lehrreichen erfahrungen deckt, die ich mit italienischen touristikern machen durfte. noch liederlicher machen es nur noch die griechen... *duckundweg*

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  2. @bugsierer
    Danke, du bestätigst, was ich aufgrund der Fakten vermutete. Allerdings finden sich gelegentlich auch im Schweizer Kartenmaterial fürchterliche Böcke. So etwa ein Fussweg, der den Namen einer unweit davon real existierenden Strasse trägt, was GPS-orientierte Lenker grob auf Abwege führen kann.

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