Im Kalenderblatt vom 20. Dezember 2010 hatte ich um Mithilfe gebeten bei einer kleinen Untersuchung zur Frage, wie die Justiz wahrgenommen wird. Die Auswertung diente als Grundlage für einen Vortrag an der Richterakademie in Luzern. Und nachdem die Veranstaltung heute Vormittag stattgefunden hat, veröffentliche ich hier wie damals versprochen eine Zusammenfassung der Auswertung, wie sie auch den Kursteilnehmern abgegeben wurde.
Repräsentativ kann und will die Umfrage nicht sein. Das gilt vor allem für den Kreis der angegangenen Personen, die über Blog, Twitter, Facebook und mein eMail-Adressbuch kontaktiert wurden. Doch trotz des dadurch vielleicht etwas willkürlich gewählten Blickwinkels dürfte die sich abzeichnende Sicht auf die Justiz zumindest tendenziell richtig sein. Bei der Auswertung wurde unterschieden zwischen Personen (66), die beruflich mit der Justiz zu tun haben und den übrigen Personen (185). Die Sicht der beiden Gruppen variiert nicht unerwartet, wenn auch nicht extrem. Überrascht hat mich persönlich nur, wie klein der Unterschied bei der Bewertung des Vertrauens in die Justiz ist. Bei einer Skala von 1 (positiv) bis 5 (negativ) hätte ich erwartet, dass die selbst in der Justiz tätigen Personen das Vertrauen mit weniger als 2 und die anderen höher als 3 bewerten würden. Tatsächlich liegen beide Werte nahe beieinander knapp unter 2,5. Das Vertrauen in die Justiz wird übereinstimmend realistisch eingestuft. Nicht so astronomisch hoch, wie einige es sich erträumen, aber klar über dem Mittelwert von 3.
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