12. Februar 2012

Kulturbanause

Heute hat mich auf Twitter die @_phoeni Kulturbanause genannt. Völlig zu Recht, und ich nehme das auch gar nicht als Beleidigung. Der Grund war, dass ich die in der Nacht verstorbene Whitney Houston nicht kannte. Mit ihr erging es mir genau wie seinerzeit mit Elvis Presley, den ich bis zu seinem Tod als Individuum ebenfalls nicht wahrnahm. Bei seinem Tod hatte ausgerechnet ich Dienst als Nachtredaktor. Doch als die Agenturen über die damals noch mechanischen Ticker zu hyperventilieren begannen, merkte auch ich Tubel, dass da nicht irgend einer von uns gegangen war. Ich begann zu recherchieren, und bis Druckbeginn um ein Uhr in der Früh war der Weltstar auch in unserem Blatt würdig abgeführt, wie man das damals nannte. Am anderen Morgen wurde ich sogar vom Chefredaktor gelobt, der wusste, dass ich mit Sport und Kultur nicht viel am Hut habe, und daher Schlimmes befürchtet haben musste.

Ich habe schon als Schüler klar unterschieden zwischen dem, was mich interessiert, und dem was mich nicht interessiert. Für Sprachen, Geschichte, Politik, und Philosophie etwa entwickelte ich eine sehr breite Wahrnehmung. Geografie, Chemie, Kunst und Sport dagegen interessieren mich höchstens punktuell, und entsprechend selektiv ist meine Wahrnehmung in diesen Bereichen. Und bis heute sehe ich nicht ein, warum ich mein Hirn mit fremden Namen belasten soll nur weil deren Träger als prominent gilt.

PS: Auch die Textkorrektur von Chrome kennt übrigens weder Whitney noch Presley:


3 Kommentare:

  1. LOL So geht es mr immer mit Schauspielern :-)

    AntwortenLöschen
  2. "Ach so, du meinst den Tatort-Kommissar von Hamburg... "

    AntwortenLöschen
  3. Alle Achtung Markus. Ich verstehe Dich bestens, wenn Dich das ganze Gedöns nicht interessiert, ergeht mir ähnlich. Aber Whitney Houston und Elvis nicht zu kennen, das ist schon ein Ding und allemal ein Kalenderblatt wert. :-)

    AntwortenLöschen